Was ist eine Initiativbewerbung? - Muster & Tipps

Initiativbewerbung Besonderheiten zum Lebenslauf und Bewerbungsschreiben

Mit einer Initiativbewerbung bewirbst Du Dich bei einem Unternehmen, ohne dass es eine für Dich interessante Stelle ausgeschrieben hat. Wie die klassische Bewerbung besteht auch die Initiativbewerbung aus Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und den Anlagen und Zeugnissen. Nur hast Du eben keine konkrete Stellenanzeige, auf die Du Dein Bewerbungsschreiben und Deinen Lebenslauf abstimmst – und die Dir sagt, an wen Du Deine Bewerbung schicken sollst.

Adressat der Initiativbewerbung

Es gibt sowohl Beispiele für erfolgreiche Initiativbewerbungen an Personalabteilungen als auch erfolgreiche Initiativbewerbungen an den möglichen Vorgesetzten in der Fachabteilung. Grundsätzlich läuft der Kontakt über die Personalabteilung, ein Kontakt über die Fachabteilung kann schneller zum Erfolg führen, wenn Du besondere fachliche Qualifikationen mit einem aktuellen Bedarf des Unternehmens (z.B. Informationen zu einem neuen Projekt aus der Fachpresse oder dem Presseportal der Unternehmenshomepage) verknüpfen kannst.

Bewerbungsschreiben und Lebenslauf

Im Betreff schreibst Du „Initiativbewerbung“ und entweder einen möglichen Einsatzbereich oder Deine Qualifikation, also z.B. „Initiativbewerbung Konstruktionsingenieur“ oder „Initiativbewerbung Master of Engineering Fachrichtung Fahrzeugtechnik“. Um Deine Einstiegschancen zu vergrößern, kannst Du den Einsatzbereich etwas weiter fassen, solltest dann aber auch dafür im Bewerbungsschreiben eine Begründung anhand Deiner Qualifikationen folgen lassen, sonst wirkt Deine Bewerbung beliebig.

Um das Bewerbungsschreiben und Deinen Lebenslauf trotz fehlender Stellenanzeige individuell abzustimmen, kannst Du aus Deinem Wissen über das Unternehmen und Stellenausschreibungen anderer Unternehmen für Deine Wunschposition stichwortartig eine „fiktive Stellenausschreibung“ erstellen.

Danach kannst Du das Bewerbungsschreiben ähnlich aufbauen wie das „normale“ Bewerbungsschreiben: Es besteht aus der Kurzvorstellung mit fachlichen Qualifikationen, einem Überblick über Deine persönlichen Qualifikationen („Soft Skills“) und Informationen zur Motivation für die Bewerbung.

Deine Eignung und Motivation unterstreichst Du am besten mit Hinweisen auf relevante erste Praxiserfahrung. Bei der Darstellung Deiner Persönlichkeit verweist Du auf Soft Skills, die zu dem angestrebten Berufsfeld und dem Arbeitgeber besonders gut passen. Die Infos zu Letzterem gibt Dir das Unternehmen auf seinen Bewerberseiten oder Stellenausschreibungen für andere Positionen.

Die Darstellung Deiner Motivation für die Bewerbung ist ähnlich wie bei einer klassischen Bewerbung. Versuche auch bei der Initiativbewerbung, Dein Wissen über das Unternehmen mit Deinem Werdegang und Deinen Qualifikationen zu verknüpfen.

Auch für das Bewerbungsschreiben einer Initiativbewerbung gilt: Die Reihenfolge von Selbstvorstellung, Soft skills und Motivation kann variieren, achte nur darauf, dass das Anschreiben strukturiert ist und in allen Details direkt zur Sache kommt. Entsprechend stimmst Du den Lebenslauf im Hinblick auf Struktur und Gewichtung einzelner Stationen auf die „fiktive“ Stellenausschreibung für die angestrebte Position ab.

Initiativbewerbung: Besonderheiten im Ablauf

Da es sich bei der Initiativbewerbung nicht um eine konkrete Stelle mit einem geplanten Einstellungstermin geht, kann der Erfolg von Initiativbewerbungen etwas andauern. Selbst wenn Du zwischenzeitlich bereits eine Anstellung gefunden hast, solltest Du mit einer positiven Rückmeldung rechnen. In dem Fall kannst Du ein Gesprächsangebot annehmen, solltest aber von Anfang an mit offenen Karten spielen und darauf hinweisen, dass Du bereits eine Anstellung gefunden hast. Vielleicht ergibt sich trotzdem ein guter Kontakt, der Dein persönliches berufliches Netzwerk bereichert und Dir später einmal nutzt.