Kommunikation im Berufsleben

Nach Deiner Ausbildung oder dem Studium beginnt der Berufsalltag. Du hast einen Arbeitsvertrag unterschrieben und fragst Dich, wie Du Dein Wissen einbringen kannst und welche Aufgaben und Anforderungen auf Dich zukommen. Neben Deinem Fachwissen sind Charaktereigenschaften von größter Bedeutung und oft sind diese bei einem Vorstellungsgespräch ausschlaggebend, um den Job zu bekommen.


Soft Skills, Hard Skills und was diese mit Deinem Job zu tun haben
Als Hard Skills werden alle Dinge bezeichnet, die über Deine Person und Deine Fähigkeiten Auskunft geben. Beispielsweise

- das Alter
- Ausbildungen
- Qualifikationen
- Abschlüsse
- bisherige Arbeitsverhältnisse

Soft Skills beziehen sich dagegen auf Deine Charaktereigenschaften. Einem Unternehmen ist es nicht nur wichtig, qualifiziertes Personal einzustellen, soziale Kompetenzen sind in der heutigen Zeit ebenso wichtig. Niemand möchte Mitarbeiter, die ausschließlich ihre Meinung durchsetzen wollen und nicht teamfähig sind. Wer ständig ohne triftigen Grund zu spät kommt, legt kein Verantwortungsbewusstsein an den Tag und wenn Du Dich in Teamsitzungen nicht traust, den Mund aufzumachen, lebst Du nicht Dein volles Potenzial. In welche Kategorien soziale Kompetenzen unterteilt werden und wo Du Dich selbst einordnen kannst, lässt sich hier nachlesen.


Was wird von Dir erwartet?
Auf der sozialen Ebene solltest Du in der Lage sein, mit anderen Menschen auszukommen. In Deinem Job triffst Du auf die unterschiedlichsten Charaktere, musst Dich ein- bzw. unterordnen und bekommst es mit vielfältigen Gefühlen zu tun. Vielleicht gefällt Dir der autoritäre Ton eines Mitarbeiters nicht oder es gibt jemanden, der sich immer in den Vordergrund drängt. In der Schule wurde Dir nicht beigebracht, Dein eigenes Verhalten und das Deiner Mitmenschen zu reflektieren und zu verstehen. Doch spätestens im Berufsleben ist das wichtig. Doch wozu ist das wichtig?


Lerne die Menschen kennen
Verstehst Du nicht, warum Du oder ein anderer Mensch handelt, wie er es tut, wird es immer Unfrieden im Team geben. Du wirst jeden Arbeitstag mit den Verhaltensweisen anderer Personen konfrontiert. Wie Du darauf reagierst, liegt ganz bei Dir. Allerdings nur, wenn Du die Situation unvoreingenommen betrachten kannst.

Menschen lassen sich in aufgrund ihrer Charaktere in unterschiedliche Persönlichkeitstypen unterteilen:

- der Dominante
- der Zurückhaltende
- der Analytische
- der Kommunikative
- der Macher
- der Verlässliche
- der Perfektionist

Alle Charaktere sind gleichwertig, aber nicht alle können miteinander. Gehörst Du zu den dominanten Charakteren, möchtest Du bestimmen und Situationen an Dich nehmen. Bist Du dagegen zurückhaltend, wirst Du dominante Mitarbeiter schnell als unangenehm empfinden, weil diese über Deine Grenzen gehen und Dich unabsichtlich auf Dein unterdrücktes Potenzial hinweisen.


Den eigenen Platz im Unternehmen finden
Als Neueinsteiger im Berufsleben wird von Dir erwartet, dass Du präsent, aber nicht dominant bist. Du brauchst eine Portion Neugier, die Dich Fragen stellen lässt, wenn es angebracht ist. Ein bestehendes Team wird unter Umständen nicht auf Dich zugehen, daher solltest Du die Initiative ergreifen, ohne aufdringlich zu wirken. Gehörst Du zu den introvertierten Menschen, kann Teamarbeit für Dich schwierig werden. Und wenn Du Ideen entwickeln und damit Eigeninitiative zeigen musst, kann auch das zu Problemen führen.

Du solltest mit direkten und indirekten Zurückweisungen umgehen können. Nicht nur angebrachte Kritik kann wehtun. Oft ist es ein hingeworfener Satz, der das Selbstwertgefühl verletzt und an sich selbst zweifeln lässt. In der Schulzeit wurde das Konkurrenzdenken gefördert. Wer die besten Zensuren hatte, bekam die meisten Chancen. Ein Unternehmen kann sich Konkurrenz nicht leisten, denn alle müssen hinter der Firma und ihren Produkten stehen. Ist das nicht der Fall, wird sich das Unternehmen nicht lange am Markt halten können. Streit und Zwietracht sorgen für ein negatives Betriebsklima, das die Fluktuation erhöht und die Produktivität verringert.


Soziale Kompetenz muss erlernt werden
Du wirst erleben, dass soziale Kompetenz nicht auf Anhieb abrufbar, sondern ein Lernprozess ist. Negative Eigenschaften wie Ichbezogenheit, Trägheit, Dominanz oder Desinteresse müssen verändert werden. Ein guter Chef wird darauf dringen, dass in einem Team ein vertrauensvolles Klima herrscht. Das setzt voraus, dass sich Menschen mit selbst auseinandersetzen. Beispielsweise in Übungsdiskussionen, die Dich in Empathie, Zuhören und Eigeninitiative schulen sollen.

Es ist nicht einfach, sich Schwächen einzugestehen und an diesen zu arbeiten. Im günstigsten Fall landest Du in einem Team, in dem sich alle Beteiligten selbst reflektieren und hinterfragen, ob ihr Verhalten in Ordnung ist. Wo das nicht geschieht, musst Du lernen, Dich von Deiner besten Seite zu zeigen, ohne an Deine Mitmenschen die gleichen Erwartungen zu stellen.


Kommunikation muss respektvoll sein
Deine Kommunikation mit anderen Menschen ist zuerst von Deiner Persönlichkeit abhängig. Sie besteht aus der Wortwahl, dem Tonfall, Augenkontakt und der Körpersprache. Auch in diesen Dingen sind wir nicht geübt, wenn wir ins erste Arbeitsverhältnis starten. Deshalb ist es in jedem Fall eine gute Idee, ein Kommunikationsseminar zu besuchen, um etwas über Persönlichkeitsstrukturen und deren typische Verhaltensweisen zu erfahren. Im nächsten Schritt kannst Du an Dir arbeiten, damit Dich Sätze anderer Menschen nicht länger verletzen oder in Rage bringen.


Ändere Dich selbst, dann ändert sich Deine Welt
Menschen, die introvertiert sind, spüren intuitiv, dass Wachstum mit der eigenen Veränderung zusammenhängt. Anders sieht es bei dominanten Charakteren aus. Für sie ist es selbstverständlich, dass andere Menschen sich ihnen unterzuordnen haben. Sie geben den Ton an, übernehmen die Führung und fragen nicht danach, was ein anderer Mensch braucht. Diese Charaktere zur Selbsteinsicht zu bewegen, ist ein schwieriges Unterfangen, weil sie nicht das Gefühl haben, dass sie sich falsch verhalten.

Das sollte Dich nicht stören, an Dir zu arbeiten. Wir können Menschen nicht verändern. Nur uns selbst. Wenn Du merkst, dass einige Deiner Verhaltensweisen zum Wohl eines gemeinschaftlichen Miteinanders verändert werden sollten, dann tu es und wachse mit Deinen sozialen Kompetenzen über Dich hinaus.